1 Gipfel, 2 Pässe und eine 3-fach Wasserscheide und natürlich nochmal spannende hochalpine Landschaften und Trails sind die Highlights auf der letzten Etappe der Seven Summits Transalp Second Edition.
Tagessteckbrief 7SII Stage 7 Bivio – Casaccia oder Comer See
- Gipfel: Vorgipfel des Piz Lunghin ca. 2700m (2780) (360 Grad Panorama)
- Länge: 21,5km (Cassacia Graubünden TA) + 63,5km (Comer See) = 85km
- HM Up Gesamt: Brutto/Netto 1400hm
- HM Down Gesamt: 3050hm
- HM Up Graubünden TA: Brutto/Netto 1150hm
- HM Down Graubünden TA: 1550hm
- Trails: Trails vom Pass Lunghin und vom Septimer Pass
- Highlights: wichtigster Wasserscheidepunkt Mittel- und Westeuropas am Pass Lunghin (Nordsee/Mittelmeer/Schwarzes Meer)
- Bahn/Shuttle: Keine (Postbus zurück nach Moritz bei Variante Graubünden Transalp)
- Einkehr: Keine bis Cassacia, unbedingt ausreichend Brotzeit mitnehmen für das Gipfelglück! In Cassacia: BAR BIRRERIA CASACCIA
- Hotel Ankunft: am Comer See gibt es viele Unterkünfte
- Rücktransport Graubünden Summits TA: mit dem Postbus/Rätische Bahn von Cassacia Villagio über St. Moritz/Samedan und Zenez zurück zum Ofenpass/St. Maria, Zeitbedarf ca. 4-5 Stunden s.u.
Unterwegs auf Graubündenrunde sind Falk, Oli und Tom vor einiger Zeit! und heute von Alp Flex (oder auch Flix ;-)) über Bivio zum Septimerpass. Das Wetter ist eher zugezogen und kalt und wir haben schon 2 anstrengende Tage in den Knochen.
Ohne Worte
Wir arbeiten uns von Bivio Richtung Süden vor, zum Glück ist die Auffahrt zum Pass eine ausgebaute Schotterpiste. Die 500hm sind also von Norden mit fast jedem Rad machbar und es ist eher eine Fleißaufgabe in sehr abgeschiedener, hochalpiner Landschaft.
Die Via Sett war in der Römerzeit einer der bedeutensten Übergänge und Händler, Heere sowie Könige und Kaiser überquerten den Septimerpass. Heute ist die Route Teil eines Kultur- und Weitwanderwegs von Chur bis Chiavenna. Ihre Ausrichtung nach Süden macht die Route auch für MTB Transalp sehr interessant und jeder Transalp Rider sollte einmal die markante Römerbrücke als Teil des Karrenwegs auf der Südseite überquert haben.
Auffahrtspanorama zum Septimerpass
Anmerkung: Den Piz Lunghin haben wir damals 2006 – buchstäblich links liegen gelassen – dabei ist er eine super Aussichtskanzel mit Blick zurück ins Engadin und nach Süden ins Bergell. Allerdings bringt die Unternehnung zusätzliche 500hm ein und dies ohne den Gipfelaufbau, der biketechnisch ungeeignet ist. In 2020 haben wir es uns dann nicht nehmen lassen, hier rauf zu fahren/tragen und schieben. Trails, Landschaft und Aussicht sind einfach fantastisch, deshalb nehmt diesen Ausflug unbedingt noch mit!
Meine Empfehlung ist mit dem Bike vom Pass Lunghin nur auf 2700m bis zu einem Vorgipfel mit Kreuz an der Aussichtskante zu tragen/schieben und von dort das Panorama zu genießen (siehe Wanderbericht). So haben es viele der Wanderer gemacht und wir treffen an der steilen Kante ein Paar aus Bern, die uns von spannenden Touren auf der anderen Seite des Bergell am Albignia Stausee berichten. Wer will, kann das Bike dann hier zurücklassen und den Gipfel im Bike&Hike Stil machen. Bitte auch hier Trittsicherheit mitbringen, denn der Lunghin ist eine hochalpine Unternehmung!
Anschließend bietet sich noch die Abfahrt zurück zum Pass und über die Hochebene bis an den Lägh dal Lunghin auf 2490m an, was zurück zusätzlich 150hm einbringt. Der See ist lohnend, denn wunderschön und immerhin die Quelle des Inns, von der das Engadin seinen Namen bekommen hat. Den Trail zurück vom Pass Lunghin zum Septimer könnt Ihr schon beim Aufstieg inspizieren und liegt so im S2 Bereich.
Einen Kilometer hinter dem Septimer Pass wird der Weg zum durchaus anspruchsvollen Trail, der seine Gene als alte Römerstrasse zum Besten gibt. Wir erreichen die bereits erwähnte Römerbrücke und überqueren später nochmals den Bach. Anschließend stürzt sich der Trail als rumpelnder Karrenweg ins Val Maroz über einiges an Kehren und wir halten uns oberhalb von Cassacia (1458m) Richtung Osten. So kommen wir in die Nähe der Straße vom Maloja Pass und der Kirchenrunie San Gaudenzio.
Mein Track endet – und damit auch die Graubünden Summits Transalp – in Casaccia an der Haltestelle des Postbuses. Von hier habt Ihr einen schönen Blick runter ins Bergell und auf den Albigna Staudamm, dessen Pumpkraftwerk die Stadt Zurüch mit Strom versorgt.
Hier habt Ihr nun folgende Optionen:
1. Wir nehmen den Postbus (Postauto App) und können in netto 3:15 zurück in Santa Maria oder am Ofenpass sein. Die letzte Verbindung startet aktuell um 16:57 und ist um 20:12 im Münstertal. Wenn Ihr um 18:12 zurück sein wollt, dann müsst Ihr den 14:57 Bus bekommen! Es ist mehrmaliges Umsteigen z.B. in St. Moritz notwendig. Die Veloreservation ist obligatorisch und unter der Woche unter +41583413492 (nach Moritz) und +41 818561090 (von Zernez zum Ofenpass) ereichbar. Der Preis ist mit ca. 28CHF voll akzeptabel!
2. Ihr fahrt weiter und habt noch ca. 45km Gefälle mit ein paar Gegenanstiegen und ca. 20km in der Ebene bei abnehmender Traildichte vor Euch. In jedem Fall ist das schöne Bergell eine Radtour wert, die am zumeist sonnigen und warmen Comer See zu Ende geht. Hierzu verweise ich auf die Seiten der Tourismusverbände, wie folgt:
- Der Maloja Express (Infos und Track) bringt Euch bis zur Schweizer Grenze
- Die Ciclabile Valchiavenna (Infos und Track) bringt Euch an den Comer See
Tom Bauer 2019