Die 7S – Seven Summits Transalp der Superlative: in 7 Etappen auf 7 Gipfeln mit mindestens 7 Megatrails über die Alpen. Die ganze Story im bike Magazin 11/2018 am 9. Oktober und dann auf dieser Seite…stay tuned!
Tagessteckbrief Stage 1 Kronburg – Serfaus
- Starthotel: Kloster Kronburg bei Imst
- Gipfel: Venet/Krahberg 2212m
- Länge: 59km
- HM Up: Brutto 3300hm/Netto 1350hm
- HM Down: 2500hm
- Trails: Madatschentrail in Serfaus oder Bikepark SFL
- Highlights: Piller Höhe
- Bahn/Shuttle: Venetbahn in Zams, Sunliner oder Komperdell Bahnen in Serfaus
- Einkehr: Prutz, ENI-Gutmann Tankstelle
- Hotel Ankunft: Geigers Lifehotel, Hüttenoption Kölner Haus Serfaus
Falk und Tom auf Anreise nach Kronburg an einem verregneten Tag Anfang Juli mit der Aussicht auf Mega Wetter fürs Trail Riding gleich für eine ganze Woche, zur Zeit kaum zu glauben! Wir übernachten im geistlichen Zentrum Kronburg bei den barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz van Paul und wollen nochmal in uns gehen, bevor wir es richtig krachen lassen. Das Auto können wir dort eine Woche stehen lassen. Die Kronburg liegt versteckt auf einer Anhöhe an der Autobahn zwischen Imst und Landeck. Oben über uns thront die Burg von 1380, die Hans von Starkenberg hat erbauen lassen. Eine ganz neue schmale Straße führt uns herauf und so klösterlich ist der Gasthof gar nicht, sondern besticht durch die kleine freistehende Kirche und das sehr moderne Gästehaus hinten am Hof angebaut. Wir machen noch Flug- und Bildtests mit der DJI Mavic Drone und stärken uns beim umfangreichen leckeren Grillbuffet zum Pauschalpreis, es kann losgehen.
Am 7.7. früh morgens starten wir also für 7 Tage, 7 Gipfel und mindestens 7 Megatrails. Von der Kronburg halten wir uns auf halber Höhe auf dem Jacobsweg über ein paar Wiesentrails und am Ende Straße kommen wir von oben zur Venet Bahn in Zams. Der Venet Gebirgszug liegt auf der rechten Seite von Zams und ist einer der Wächter zum Eingang ins Inntal. Hei, da stehen schon 40 Biker mit Guides auf dem Parkplatz, hier ist was geboten. Die machen aber Transalp Via Claudia Warmup über den Innradweg und wollen gar nicht mit der Bahn hoch. Also stellen wir unsere Bikes ganz allein in die Gondel – wo gibt es bitte schön das noch? – und der nette Liftboy erläutert uns das Skigebiet und das hier am Venet bikemäßig noch alles locker und entspannt daher geht. Hinweis: hier in Tirol ist es mit der Freizügigkeit auf Trails eher schwierig, denn nix ist erst mal zum Biken freigegeben, es sei denn es ist doch explizit erlaubt.
Flott geht es hoch und an der eher improvisierten Mittelstation, die mit schmaler Rampe mitten in den Pfeiler gebaut ist, wird es richtig voll mit einer 20er Gruppe Mädels samt Lehrer, die nach Meran wandern. Oben ist nix los, das Panorama aber sehr lohnend und wir machen ein geiles Drohnenvideo an der Gnadenkapelle unserem ersten von 7 Gipfeln – done! Runter geht es dann im Wesentlichen den 794 eine höhenmetervernichtende Forstpiste, also eher was für Liebhaber schneller Schotterabfahrten. Unten bei Fließ am Inn machen wir nicht auf Via Claudia, sondern arbeiten uns 400hm auf Teer und Schotter zur Piller Höhe hoch, mit schönem Blick nach Süden Richtung Engadin. Auf Wiesenpisten geht es wieder runter nach Prutz zur ENI-Gutmann Tankstelle im Gewerbegebiet zur Mittagseinkehr, denn dort kann man ganz unkompliziert Pizza und alles weitere bekommen.
Nach dem Mittag dann in Prutz über den Inn und rechts hoch Richtung Ladis. Die Teerstraße ist unerbittlich steil und hat viele Kehren, wir arbeiten uns auf Schotter und am Wasserwanderweg vorbei oberhalb weiter hoch, so dass wir schließlich von Norden her direkt in Fiss einlaufen. Vis a vis liegt an der Waldbahn der Bikepark Serfaus Fiss Ladis – SFL und wir sehen jede Menge Rider aus der Full Face Liga die Lines runter rauschen. Wir kreuzen den Bikepark auf einem Hangweg und bekommen schon Lust einzusteigen. Zuerst aber noch über eine kurze steile Schiebepassage 800hm vollgemacht und nach Serfaus rein. Im Lifehotel Geiger schnell eingecheckt und die Liftkarten abgeholt, denn die sind mit drin. SFL ist bekannt durch sein riesiges Skigebiet. Hier in Serfaus ist auch im Sommer richtig viel geboten, viele Biker, Wanderer und Familien, da es jede Menge Fun gibt, wie etwa den Serfauser Sauser eine Flying Fox Attraktion. Da das mit den Bikern mit Lifting For Free überhand genommen hat, sind noch Bikekarten pro Lift mit je 10€ nötig. Oder man kauft ein Tagesticket oder eben noch eins für den Bikepark!?
Nicht nur die Tarife sind ein wenig kompliziert, denn wer die Wahl hat, hat bekanntlich…! Hier ins Serfaus gibt es jede Menge Optionen, um den Tag trailmäßig ausklingen zu lassen:
– Mit dem Sunliner kommt man auf die ganzen Lines vom Bikepark wie Bill Hill, Strada del Sole usw. und mit der Waldbahn dann wieder rauf.
– Mit der Komperdell Bahn geht’s hoch zur Mittelstation auf die andere Seite. Von hier kann man zur Runde zum Madatschentrail ansetzen.
– Zwischen Sunliner und Komperdellalpe gibt es einen biketechnisch unspektakulären Panoweg, der von 9:00-17:00 zum Biken nicht freigegeben ist!
Unterhalb der Komperdell Alpe wird gerade ein neuer Biketrail nach Serfaus gebaut, Eröffnung 2019. Also müssen wir über die Forstpiste rüber und nochmals einiges hoch zum Einstieg in den Madatschentrail Nr. 12. Hier sind wir nachmittags um 16:00 nach dem quirligen Serfaus wieder ganz allein und der Naturtrail läuft anfänglich teilweise parallel zum Forstweg, dann kommt er wieder auf bevor er nach rechts absticht. Es geht herrlich durch den Wald auf S2 Niveau, aber alles komplett fahrbar am Hang entlang mit tiefen Stufen und über größere Felsabsätze. Am Waldrand wird Serfaus langsam sichtbar und wir rollen extrem zufrieden nach einem sehr individuellen Transalp Tag über die Brücke in Serfaus zum verdienten Einkehrbier im lebhaften Ort. Das Lifehotel Geiger ist ein Bikeholiday Hotel d.h. Waschstation, große Garage für die Bikes und Guides im Haus sind selbstredend. Zudem ist die Küche reichhaltig und sehr gut und auf hohem Niveau. Gelungener Auftakt hier im Bikeland SFL!
Tom Bauer 2018